Cities: Edinburgh – Die Stadt der Mythen und Historie
Fast jeder hat ein Bild von der schottischen Hauptstadt im Kopf. Dunkel, regnerisch, von massiven Steingebäuden geprägt. Nicht besonders einladend, möchte man meinen. Doch wer Edinburgh wirklich erlebt hat, weiß um seine Magie, die sich oft erst auf den zweiten Blick offenbart. Diese Stadt verführt durch ihre Mischung aus Geschichte, Mythen und urbanem Charme, die einen unverkennbaren Charakter ausstrahlt.
Die gotische Architektur, die sich majestätisch gegen den oft bewölkten Himmel abhebt, verleiht Edinburgh eine dramatische Kulisse. Enge Kopfsteinpflasterstraßen schlängeln sich durch die Altstadt und während man durch sie hindurchstreift, scheint es, als ob die Vergangenheit mit jedem Schritt lebendig wird. Ob an einem der unzähligen Pubs, deren Schilder schief in den Gassen hängen, oder an den imposanten Denkmälern, die die Stadt schmücken, man spürt förmlich die Echos längst vergangener Epochen.
Die Altstadt, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist der Kern dieser historischen Faszination. Ein Highlight für jeden Besucher ist zweifellos die Victoria Street, die wie ein Bild aus einem Fantasy-Roman wirkt. Ihre bunten Fassaden und charmanten Geschäfte ziehen einen magisch an, egal ob man den extravaganten Schmuckladen oder einen der verwunschenen Buchladen betritt. Viele wissen nicht, dass diese Straße, obwohl sie wie ein Relikt einer fernen Zeit wirkt, erst im 19. Jahrhundert gebaut wurde. Dennoch hat sie sich zu einer der kultigsten Straßen in ganz Schottland entwickelt, die in keiner Edinburgh-Erkundung fehlen darf.
Wer es ruhiger angehen möchte, spaziert die Royal Mile entlang. Die berühmte Flaniermeile, die sich von der majestätischen Edinburgh Castle bis hinunter zum Holyrood Palace, der Residenz der britischen Königsfamilie, erstreckt. Mit einer Länge von etwa einer Meile (wie der Name schon verrät) ist sie das pulsierende Herz der Altstadt. Tagsüber ist sie voller Leben mit Straßenmusikern, Touristen und Einheimischen, die durch die charmanten Läden stöbern oder in einem der traditionellen Pubs einkehren. Die Royal Mile ist nicht nur ein Ort zum Shoppen, sondern auch ein Fenster in die Vergangenheit, gesäumt von historischen Gebäuden und Denkmälern.
Ein unvergleichlicher Anblick ist die Edinburgh Castle, die auf ihrem vulkanischen Felsen, dem Castle Rock, thront und das Stadtbild dominiert. Diese Festung, die einst die Könige und Königinnen von Schottland beherbergte, ist heute eines der meistbesuchten Wahrzeichen des Landes. Von fast jedem Punkt in der Stadt aus sichtbar, erhebt sie sich stolz über Edinburgh und bietet einen Panoramablick, der bei Sonnenuntergang oder in der Dämmerung fast surreal wirkt. Sobald die Dämmerung hereinbricht, wird die Burg beleuchtet und taucht die Stadt in eine fast mystische Atmosphäre.
Doch Edinburgh hat mehr zu bieten als nur seine beeindruckenden Bauwerke. Es ist auch eine Stadt der Parks und Grünflächen, die eine ruhige Oase mitten im städtischen Treiben bieten. Der Princes Street Gardens, am Fuße des Castle Rock, lädt zum Verweilen ein. Zwischen alten Bäumen und gepflegten Blumenbeeten kann man sich hier vom Trubel der Innenstadt erholen und die majestätische Aussicht auf die Burg genießen.
Abseits der ausgetretenen Pfade gibt es noch unzählige versteckte Ecken zu entdecken. Das Viertel Dean Village, nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt, versprüht mit seinen malerischen Häusern und der ruhigen Lage am Wasser einen ganz eigenen Charme. Ein Spaziergang entlang des Water of Leith, dem Fluss, der sich durch diese grüne Oase schlängelt, lässt einen fast vergessen, dass man sich in einer Großstadt befindet.
Edinburgh ist eine Stadt, die sich nicht nur durch ihre Geschichte definiert, sondern auch durch die Legenden, die sie umgeben. Ob Geschichten über die berühmten schottischen Könige, die einst hier regierten oder die vielen Geistergeschichten, die in den verwinkelten Gassen ihren Ursprung haben. Edinburgh trägt ein Geheimnis mit sich, das sich nur denen offenbart, die bereit sind, sich in seinen Bann ziehen zu lassen.